Projekt Gloster
Ein Theaterstück

Pressemitteilung


Pressemitteilung: Dem Fracking und Lobbyismus auf der Spur

Theaterstück "Gloster" lässt beim Gastspiel in der Rottstraße wieder die Scheine fliegen

 

Bochum. Richard Gloster ist Manager und Lobbyist eines internationalen Konzerns, ein Befürworter des Frackings. Er ist reich, attraktiv und symphatisch. Und hat ein Problem: Er hat sich in die junge Elisabeth verliebt, die wiederum mit den Machenschaften des Konzerns so gar nichts zu tun haben möchte. Das ist die Ausgangslage für das Stück "Gloster" aus der Feder der Bochumer Autorin Dr. Anja Liedtke, das nach einer Spielzeit am Thealozzi jetzt am 20. Februar ein Gastspiel am Rottstraße 5 Theater hat.

Auf die Idee zum Stück kam die ehemalige Gewinnerin des Bettina-von-Arnim-Literaturpreises bei einem Treffen der Bochumer Literaten. "Anlässlich des Shakespeare-Jahres habe ich Richard III. nochmal gelesen und gedacht: Der Typ wäre heutzutage Lobbyist", so die Autorin. Anja Liedtke recherchierte in dem Gebiet weiter, und so entstand das Stück.

Doch "Gloster" soll keine Moral einhämmern, kein Schimpflied auf die aktuelle Gesellschaft sein. Denn bei dem Theaterstück kommen nicht nur die Gegendemonstranten zu Wort, sondern auch die Manager, die scheinbaren Buhmänner. Eine Dichotomie entsteht zwischen dem stereotypen Bild des Lobbyisten und dem Bild eines Menschen, der an das glaubt, was er tut. Zwar stellt sich der Verlauf der Handlung am Ende klar gegen das Fracking, doch beide Seiten kommen zu Wort, die Entscheidung bleibt am Ende beim Zuschauer. "Was verleitet einen Menschen dazu, etwas so offensichtlich Gefährliches wie das Fracking zu befürworten? Ist es nur Macht und Geld? Oder steckt da mehr dahinter? Das sind die Fragen, die uns in der Produktion beschäftigen", sagt Regisseur Nathanael Ullmann.

Für die Umsetzung des Stücks hat sich Anja Liedtke an Studenten der Ruhr-Universität gewandt, die wiederum bereits seit mehreren Produktionen im Musischen Zentrum und Thealozzi zusammenarbeiten (beispielsweise bei Stücken wie "Theater der Verachteten" oder "Der Horla"). Die jungen Erwachsenen waren schnell begeistert, mittlerweile ist "Gloster" zu einem Projekt aus mehreren Generationen geworden. An dem Stück arbeiten zur Zeit acht Personen zwischen 23 und 65 Jahren. So treffen sich Erfahrung und frische Ideen.

Der Ringkampf um Gesundheit und Macht wird ausgetragen auf der Bühne der Rottstraße, die klein genug ist, dass das Publikum mittendrin ist, anstatt nur zuzuschauen. Das Schicksal der beiden Protagonisten soll der Zuschauer nicht nur betrachten, sondern erleben. Gloster soll beunruhigen – aber auch Spaß machen. "Zu einem großen Teil wollen wir den Zuschauer auch unterhalten. Er soll einen schönen, wenn auch denkwürdigen Abend haben", sagt Ullmann. So wird es immer wieder amüsante oder einfach nur schöne Szenen geben. Die Ästhetik steht für die Macher dabei sehr im Fokus: "Wir haben rund 60000 Geldscheine auf der Bühne. Mit Licht und Projektionen kann man dann wunderbar spielen."

"Gloster" behandelt das aktuelle Thema Fracking, das immer mehr auch in NRW eine Rolle spielt, aber auf eine frische und unverbrauchte Weise. Politik stößt auf Ästhetik, im Ganzen entsteht so ein Abend, der unterhält und nachdenklich macht, ob wir nicht alle ein Richard Gloster wären, wenn wir es nur könnten.

Das Gastspiel ist am Samstag, 20. Februar, 19:30 Uhr, im Rottstraße 5 Theater. Der Eintritt kostet 13 Euro, ermäßigt sieben Euro. Das Projekt wird durch den AstA der Ruhr-Universität und die Stadt Bochum gefördert. Reservierung unter karten@rottstr.de

 

Infobox:
- Projekt Gloster besteht derzeit aus acht Akteuren der Theater- und Autorenszene des Ruhrgebiets.
- Als Schauspieler sind im April Rico Großer, Sarah Sodke, Werner Zapp und Mark Jankowski zu sehen. Die Regieassistenz und ein paar kleinere Rollen übernimmt Nina Möller. Bruno Kelzenberg ist für die Technik zuständig. Anja Liedtke schrieb das Stück, Regie führt Nathanael Ullmann.

 

Presse-Spiegel:

"'Gloster' erzählt eine Geschichte und kann überzeugen. Die Regie-Ideen von Nathanael Ullmann sind frisch und geben der Geschichte den richtigen Dreh – sodass diese nicht nach beliebiger Romantik riecht. 'Gloster' stellt sich den wichtigen Herausforderungen unserer Zeit und wandert auf dem schmalen Grat zwischen Moral und Liebe, ohne den Zeigefinger zu heben." Ruhr Nachrichten

"Regisseur Nathanael Ullmann liefert eine filmische Inszenierung mit kurzen Szenen ab, die mit originellen Effekten und mit einem Augenzwinkern daherkommt. Auf der mit Geldscheinen übersäten Bühne entsteht dadurch eine beeindruckende atmosphärische Dichte, die den Zuschauer packt und zur Aufmerksamkeit zwingt. In der Hauptrolle überzeugt Rico Großer als erfolgreicher Lobbyist, der innerlich zerrissen ist und dem Zuschauer damit eine Ambivalenz bietet, die zum Nachdenken einlädt." WAZ




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